Bremsen
Dass es sich bei den Bremsen um sehr bedeutsame Komponenten am Fahrrad oder E-bike handelt, muss wohl nicht extra betont werden. Schließlich können Bremsen im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden. Wer im Begriff ist ein E-bike zu kaufen, schenkt der Bremse vermutlich nur wenig Beachtung. Stattdessen lassen sich Verbraucher von unrealistischen Reichweitenangaben und vermeintlich hochwertigen Motoren am E-bike blenden. Die E-bike Bremse fällt beim Kauf nicht weiter ins Gewicht. Viele Hersteller deklarieren das E-bike mit hochwertigen Scheibenbremsen. So wird es vom potentiellen Kunden zur Kenntnis genommen und dieser glaubt, mit seinem ausgewählten E-bike hervorragende Bremsen zu erwerben. Dabei gibt es in puncto Scheibenbremsen signifikante Unterschiede.
Bei einem E-bike handelt es sich grundsätzlich um ein neues Modell, weshalb auch keine überholten Bremssysteme verbaut werden. Band- oder Trommelbremsen kommen am E-bike deshalb nicht zum Vorschein. Ein E-bike wird in der Regel mit einer Felgen- oder einer Scheibenbremse ausgestattet. Hier wird nochmal in hydraulischen und mechanischen Ausführungen unterschieden. Dabei gilt: hydraulische Bremsen sind den mechanischen Bremsen grundsätzlich vorzuziehen.
Die Reihenfolge von schlecht bis gut würde also wie folgt aussehen:
Felgenbremsen (mechanisch)
Scheibenbremsen (mechanisch)
Felgenbremsen (hydraulisch)
hydraulische Scheibenbremsen (hydraulisch)
Das ein oder andere E-bike wird allerdings auch mit einer Rücktrittbremse versehen. Dies ist in der Regel bei den aktuell sehr angesagten Citybikes der Fall, welche primär in der Stadt genutzt werden.
Die mechanische Bremse für das E-bike wird per Seilzug betätigt. Dabei handelt es sich um eine Technik, welche bei Fahrrädern schon seit mehreren Jahrzehnten eingesetzt wird und als grundsolide gilt. Hier zeichnen sich allerdings auch Nachteile ab. Und diese machen sich insbesondere beim schweren E-bike bemerkbar. Eine mechanische Bremse erfordert hohe Bedienkräfte und sorgt damit für den längeren Bremsweg. Hydraulische Bremsen haben deshalb die Nase vorn.
Die mechanische lässt sich leicht an ihrem Drahtzug erkennen und muss mit zunehmendem Verschleiß regelmäßig nachgestellt werden. Andernfalls wird der Betätigungsweg immer länger. Allerdings handelt es sich dabei um eine sehr einfache Technik, welche auch für Laien kein Problem darstellt, sodass kleinere Reparaturen schnell durchgeführt sind, ohne dass Spezialwerkzeug zum Einsatz kommen muss.
Hydraulische Bremsen für das E-bike funktionieren nicht mit einem Seilzug, sondern nutzen als Übertragungsmedium eine spezielle Bremsflüssigkeit. Diese Bremsen wurden serienmäßig erstmals bei Mountainbikes verbaut. Sie ähneln vom Prinzip her den Bremsen am Auto oder am Motorrad. Diese Bremse hat den Vorteil, dass sich eine maximale Verzögerung erreichen lässt, obwohl nur geringe Betätigungskräfte erforderlich sind.
Ungeübte Fahrer müssen sich bei einer hydraulischen Bremse auf eine kurze Umgewöhnungsphase einstellen. Ist diese aber erst einmal überwunden, wird der Fahrer mit einer besseren Dosierbarkeit der Bremskraft und einem deutlich besseren Fahrgefühl belohnt. Steht dann eine Wartung oder sogar eine Reparatur ins Haus, sind Spezialwerkzeuge erforderlich.